Wann waren sie da -
die 1. Schilterner?
Im Zuge unserer
Heimatbuch-Recherche sind wir auf unglaubliches gestoßen.
Während Schiltern und Kronsegg so in etwa um 1100 n. Chr.
urkundlich erwähnt wurde so hat man doch auch immer Spuren
älterer Besiedlungen gefunden.
Der Burgstall zu Kronsegg war schon immer ein interessanter Ort
für Archäologen gewesen. Kronsegg war nachweislich schon im
Neolithikum/Jungsteinzeit (4800 v. Chr.) besiedelt und bis in
die Zeit der Völkerwanderung (4. bis 6. Jhdt n. Chr.) fast
durchgehend bewohnt. In Schiltern wurden bis dato nur Streufunde
nachgewiesen. Jetzt ist der Nachweis endlich gelungen:
Schiltern war
schon vor 6800 Jahren (4800 v. Chr.) zentral besiedelt!
Das Institut
RuGuS hat nach eingehender Prüfung und mit tatkräftiger
Unterstützung des Instituts für Urgeschichte, mit dem
Spezialisten für Kreisgräben, Univ. Prof. Dr. Gerhard Trnka,
eine umfangreiche Untersuchung eingeleitet.
In Schiltern
wurde nun am 20. April 2016 ganz offiziell ein eindrucksvoller
Kreisgraben aus der Jungsteinzeit - dem Neolithikum
- nachgewiesen. Schon seit Jahrzehnten hat man an jenem und an
den umliegenden Feldern immer wieder Streufunde aufgelesen doch
einen eindeutigen Beweis ist man immer schuldig geblieben.

Symbolgrafik
Die ZAMG
- die Zentralanstalt für Meteorolgie und Geodynamic, Department
of Geophysics, Division Data hat, gemeinsam mit dem LBI -
Ludwig Boltzmann Institute for Archaeological Prospection and
Virtual Archaeology, die besagten Grundstücke, mit dem vom
Wissenschafter des Jahres 2015, Univ. Prof. Dr. Wolfgang Neubauer
(Carnuntum, Stonehenge) entworfenen Magnetprospektions-Wagen,
eine umfangreiche Untersuchung durchgeführt.
Archäologisch ist die Funktion der Kreisgrabenanlagen noch immer
nicht eindeutig geklärt, vor allem die übliche Fund-Leere im
Inneren ist aber ein Hinweis auf die Funktion als Ort für
zeitlich begrenzten Aufenthalt, wie sie für Versammlungen oder
bestimmte Rituale oder auch wie religiöse und soziale Zwecke,
angenommen werden darf.
Der Schilterner Kreisgraben
besteht aus 3 konzentrischen Gräben mit einem max. gemessenem
Durchmesser von 107 Metern. Die schmalen 2 Unterbrechungen
dienten als "Erdbrücken" um in das Innere des Kreises zu
gelangen der noch von zwei (und auch das ist eine Seltenheit) Palisadenringen verschlossen
war.
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Vor
der Jungsteinzeit lebte der Mensch als Jäger und Sammler doch
dann und wann wurden die Menschen sesshaft und begannen vor etwa 6800
Jahren selbst Getreide anzubauen.
Stonehenge ist das bekannteste prähistorische Monument Europas,
aber nur wenige wissen, dass bereits Jahrtausende
früher in Mitteleuropa Monumentalbauten errichtet wurden. Dies
liegt daran, dass von diesen Anlagen keine oberirdischen Reste
erhalten geblieben sind, da sie im Gegensatz zu Stonehenge aus
Holz und nicht aus Granit gebaut waren.
Es sei noch angemerkt
das etwa das weltweit bekannte Stonehenge zur Zeit der
niederösterreichischen Kreisgrabenanlagen noch in den
Kinderschuhen steckte. Unsere komplexen, von Gräben umgebenen
Monumentalbauten wurden rund 2000 Jahre vor dem britischen
Steinkreis errichtet.
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Kreisgraben Schiltern 2016 |
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Getreide (Einkorn) ernten |
Von
den 49 bis dato (2016) in Österreich gefundenen
Kreisgrabenanlagen befinden sich 46 in Niederösterreich.
Grundsätzlich wurden diese Anlagen mit 2 Kreisgräben errichtet.
Schiltern mit seinen 3 Gräben zählt zu den besonderen
Ausnahmen.
Mit Unterstützung
und Mitarbeit von:
Univ. Prof. Dr. Gerhard Trnka - wissenschaftlicher Leiter
des Kreisgrabenprojektes - Institut für Urgeschichte und
Historische Archäologie
Dr. Johannes Tuzar - Direktor Krahuletzmuseum Eggenburg
Mag. Andreas Thinschmidt - Kulturgeologe &
Montanhistoriker
Dr. Martin Krenn - Bundesdenkmalamt - Archäologie
Niederösterreich
Univ. Prof.
Dr. Wolfgang
Neubauer - Wissenschafter des Jahres 2015 - Erfinder der
Magnetprospektions-Methode
Archäologen Klaus
Löcker & Mag. Ralf Totschnig - ZAMG - Zentralanstalt
für Meteorologie und Geodynamik-Department of Geophysik + LBI
- Ludwig-Boltzmann-Institute for Archaeological Prospection
and Virtual Archaelogy
Mag. (FH)
Alois Huber - Institut RuGuS
Dipl. Ing.
Gustav Lehmerhofer - Institut RuGuS
Johann A.
Böhm - Institut RuGuS
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